Liebeserklärung an eine Insel

        

Liebeserklärung
Erwachen
Mai
Siesta
Sommer
Septembergewitter
Abend

 

 

Liebeserklärung

Sanfte Helligkeit,
vertraute Farben, Geräusche,
Düfte, würzig
Rückkehr
Wohliges Erwarten:
Freunde ? Veränderungen ?

Wieder jeden Ort genießen,
mit allen Sinnen erfahren.
Die Insel fühlen,
in sie fließen.

Zeitlosigkeit

Wärme um mich und in meinem Herzen.
Die Seele, pastellfarben, schwingt sanft,
taumelt glückerfüllt.
Freude,
Zufriedenheit,
Leben:
Formentera

Flirrende Stille, wabernder Götteratem,
gleißend helle Wärme auf der Haut,
grobe Schönheit intensiver Existenz.
Wohlige Milde,
träges Sein im Pinienschatten
nahe kühler Mauern.
Behagliche Schwere, Zikaden

Smaragdgrün, türkis
in aquamarin und saphirblau
sanft rauschendes Meer an feingelbem Sand

Du bist da, liebe mich !

Bald weiße Gischt
von wilder flaschengrüner See
an terrakottabraunen Felsen.
Die Götter der Meere spüren,
sich in den Wind fallen lassen,

Leben:

Formentera

Rosenfarbiger Himmel
über purpur und violett zu schwarz.

Sehnsucht und Abschiedsschmerz.

Auf wiedersehen,
Born der Schwermut und der Freude

Formentera

 

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Erwachen

Seidig weiches Licht
sucht zart
zu öffnen meine Lider.
Sanftes Rauschen
von Büschen, Bäumen und Meer
füllt allmählich
die Schlafesleere dahinter.
Milder Blütenduft belebt die Sinne.

Sei gegrüßt,
neuer Tag,
ich will dich beginnen,
mit freudigem Erwarten.

Hab Dank, Gott,
für das Leben, das ich führen darf,
für die Liebe,
die ich empfinden darf
und für die Liebe,
die ich erfahren darf.

Seid willkommen,
all ihr schönen Gedanken und Gefühle.
Sei willkommen, Leben
in meinem Glück.

Du liegst an meiner Seite,
sanft erwachend.
Dein Lächeln erwärmt mein Herz.
Stilles Einverständnis,
erwartungsvolle Freude
auf Farben, Geräusche und Düfte,
Wohlgefühl

Isla Bonita - Formentera

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Mai

So sich die Traumwesen
zurückgezogen in die Ewigkeit,
verdrängt unwirklich scharf konturierte Farbigkeit die nächtlichen Schatten.

Die schwarzblaue Kühle weicht wärmendem Licht.

Jedes Grün auf allem Ocker
und Terrakotta,
grellbunte Erneuerung,
gleißend heller Tag,
scheinbar unerschöpfliche Energie.

Das Eiland erwacht,
scheint sich zu räkeln und zu strecken
Gleichklang, Treiben in der Zeit,
permanent existente Meditation.

Unweigerliches Erstarken, Wachsen, Gedeihen,
betagtes und junges saugt Lebenskraft.

Allenthalben scheinbar vollkommene Reinheit,
selbstverständliche, glückliche Zufriedenheit.

My Island In The Sun ....
Formentera

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Siesta

Die Luft schmeckt nach Meer,
nach Salz und Tang,
 riecht nach Pinien, Booten und Fischernetzen.

Meerfarbige Türen in kühlen Mauern.
Remisen aus witterndem Holz auf salzverkrustetem Fels.
Mensch und Boot ruhen in trägen Schatten.

Stille
Ab und zu leises Rauschen, das selten zu leichtem Plätschern schwillt.

Die Seele taumelt sanft,
Wohlgefühl unterbindet klare Gedanken.

Leichte Brise, lockende Müdigkeit,
in der Dämmerung zwischen Wach und Schlaf liegt das Traumland.
Tragisch und böse,
Glück vermittelnd und versöhnend.

Ohne Erinnerung kehrt die Seele zurück in den schweren, feuchten Leib.

Die pastellfarbenen Wolken in den geschlossenen Augen verblassen in zunehmender Helligkeit.
Aus weiter Ferne kehren die Geräusche des Daseins wieder; das sanfte helle Summen weicht.
 Bekannte Laute werden deutlicher und vermitteln Geborgenheit.

Die Schatten sind haben sich gedehnt.

Warme Dominanz von Ocker, Terrakottabraun, goldenem Gelb und sinnlichem Zinnober.
Dein Antlitz unendlich friedlich und wunderschön.
Träge Lider öffnen sich und in Deinen Augen ist Freude und tiefe Liebe.

Ich Danke Dir, Gott, für dieses Glück!

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Sommer

Unüberhörbare Präsenz,
hyperaktive Vitalität,
auch wohlgewandete Anmut.

Metallische Melodien …

„Pronto?“ - „Ciao“

Zikadenzirpen erstirbt
im Dröhnen tausender Motoren.

Das Eiland scheint sich zu winden
wie die Raupe unter Ameisen,
verliert nach kurzem dissonanten Vibrieren jegliche Resonanz
und erstarrt im Gedröhn
des gigantischen Vespaschwarms.

Gnadenlos gleißendes Licht,
waberndes Höllenfeuer,
die Insel scheint zu verdampfen.

Die heiße Luft riecht nach Öl,
Benzin und Schweiß.

Ockerfarbene Sandbuchten 
zwischen darrem Gestrüpp
füllen sich mit den kalten Farben
und dem Gestank scheinbar
unvergänglichen Unrats.


¡Italia esta aquí!

Ich weine mit Dir, geliebter Ort!

Im neunten Mond weicht die gnadenlose Hitze schmeichelnder Milde.
Der Schrecken Schar lässt ab vom geschundenen Land weicht gen mediterranem Stiefel.
Voll krustiger Schrammen und schmutziger Narben
erlangt das Eiland nur mühsam seine Eigenschwingung wieder.

Sehnsucht nach Reinigung und Kühlung,
die Fauna und Flora aus dem Koma erwecken.

Lass mich Deine Schrunde kosen .....

 

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Septembergewitter

Da Sol den Blick in sein strahlend blaues Gemach verwehrt, schweigen die Zikaden.
Der schwarzblaue Vorhang schließt sich und ein letzter Lufthauch flaut zu absoluter Stille.
Unvermittelt reißt der wabernde Behang im brüllenden Götteratem und lässt, für einen Schrecken lang, gleißende Lohen flammen.
Wie um Bränden zu  wehren, ergießt sich Himmels Nass mit Macht im brausenden Ungewitter.

Dieweil wirft Meeres Urgewalt sich dem entgegen und schleudert weiße Gischt gen Himmel.
 Wogen schmettern grollend gegen schroffen Fels, branden donnernd über sanfte Ufer.
Das Eiland erzittert und brüllt abermals, da ihm ein weitres Stück entrissen.
Neptuns Gewalt ist von grünblauer Farbe und wandelt sich über bleiernes grau zu türkis, wenn er ermüdet.
Ich spüre, dass ich lebe.

Die Insel seufzt, als das Grollen sich entfernt und die Erde dampft wonnig, da sie sich gelabt nach langer Abstinenz.
Violette Wolken werden Purpur- und Rosenfarben und verbrennen in flüssigem Gold.

Das leichte Kühl auf der Haut weicht wohliger Milde.

Die dampfende, salzig schmeckende Luft riecht nach Pinien, Thymian, Rosmarin  und Anis.

Das erregende Vibrieren in meiner Mitte weicht sanftem Schwingen und behaglicher Wärme.
Trotz schwerer Glieder scheine ich zu schweben.
Zärtliches Empfinden wächst.
Dankbarkeit, Glück
Es ist unsagbar schön, dass es Dich gibt.

Am Horizont verbrennen letzte Sturmwolken; die Flammen verschwimmen in meinen Tränen.

Wolken wie reine weiße Asche am Horizont.

Die Ewigkeit wird dunkelblau über Formentera.
Sanft und klar der Abendstern am Firmament. 

Hier wohnen die Götter.

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Abend

Das azurne Himmelsgewölbe scheint sich aufzulösen, und das schleierhafte Blau spiegelt sich in weißem Glas, in dem sich auch die letzten Strahlen des fahlgelb gewordenen Lichts brechen.

Es riecht nach Pinien und Meer manchmal nach Rosmarin  und erhitztem Knoblauch.
La Cena hinterlässt lieblich herben Geschmack von aromatischen Kräutern und träge Zufriedenheit, El Tinto lässt diese schweben in sinnlichem Wohlgefühl.

Das Blau am Firmament wird intensiver, die Schleier über dem Ozean sind gewichen.
Klarer Horizont, Felsen gehüllt in warme Terrakottafarben schattiert von hellem und dunklem Ocker.

Die Welt dunkelt zu violett

Die gleißende Helle der  Lebensspenderin scheint in  flüssigem Gold und dunkelroter Glut zu ertrinken.

Gebläht vom letzten Abendhauch drängen durchscheinende Segel ihre Boote zu geschützten Ankerplätzen.

Als der Feuerball hinter
dem nun gleichfarbigen Ozean versinkt,
erglimmt der Sternendom
erst silbern und schwach,
dann wie goldener Staub auf der
Unendlichkeit.

Stille

Bald sanftes Rauschen vom Meer.
Auch da Du mich nicht berührst kann ich Dich spüren.

Die Nacht ist geboren
aus Formentera,
wo mit Adam und Eva alles begann ....

 

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